Mendel

[592] Mendel, Johann Gregor, Botaniker, geb. 22. Juli 1822 in Heinzendorf bei Odrau (Österreichisch-Schlesien), gest. 6. Jan. 1884 in Brünn, trat 1843 in das Brünner Augustinerstift, studierte 1851 bis 1853 in Wien Naturwissenschaft und wurde 1854 Lehrer an der Oberrealschule in Brünn, 1868 Prälat. Er stellte umfassende Versuche an, um die Gesetze für die Gestaltungsweise der Hybriden zu ermitteln. Das Gesamtresultat seiner Versuche kann als die Lehre von der gesetzmäßigen Verschiedenartigkeit der Merkmale für die Vererbung bezeichnet werden. Hat diese Lehre auch zunächst nur theoretisches Interesse, so ist sie doch auch als Basis einer rationellen Neuzüchtung durch künstliche Kreuzung von praktischer Verwertbarkeit. Seine beiden Abhandlungen: »Versuche über Pflanzenhybriden« (1865) und »Über einige aus künstlicher Befruchtung gewonnene Hieracium-Bastarde« (1869), hat Tschermak in Ostwalds »Klassikern«, Nr. 121 (Leipz. 1901) herausgegeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 592.
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