Meschtschérskij

[649] Meschtschérskij, Wladimir Petrowitsch, Fürst, russ. Schriftsteller, geb. 1845, stand in jüngern Jahren mit dem damaligen russischen Thronfolger, dem spätern Kaiser Alexander III., in regem Verkehr, der aber später ganz abgebrochen wurde. M. hat sich durch eine Reihe von Romanen und Schilderungen aus der vornehmen Welt bekannt gemacht, von denen ins Deutsche übersetzt wurden: »Die Realisten der großen Welt« (Bresl. 1885); »Die Frauen der Petersburger Gesellschaft« (das. 1885–87, 3 Tle.); »Einer von unsern Bismarcks« (2. Aufl., Berl. 1886); »Olga Nikolajewnas Tagebuch« (das. 1887); »Die Kursistin oder: Weibliche Studenten« (Bresl. 1888); »Petja Skuratow« (Leipz. 1888); »Die Nihilisten« (das. 1889); »Geheimnisse von St. Petersburg« (das. 1889); »Einer von unsern Moltkes« (Bresl. 1891); »Tag für Tag« (Leipz. 1891); »Fürst Noni« (Bresl. 1892); »Die Männer der Petersburger großen Welt« (Leipz. 1899, 4 Bde.). Die Erfindung der Romane Meschtscherskijs ist oft toll und abenteuerlich, und viele seiner Schilderungen sind in hohem Grad anstößig. Auch schrieb M. ein Lustspiel: »Herzenskrankheiten«, außerdem »Meine Erinnerungen« (russisch, Bd. 1, Petersb. 1898). Seit 1872 gibt er in Petersburg die ultrakonservative Wochenschrift »Graždanin« (»Der Bürger«) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 649.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika