Metallurgīe

[679] Metallurgīe (griech.), im allgemeinen Sinne die Lehre von den chemischen und mechanischen Prozessen, durch welche die nutzbaren Metalle, z. B. Silber, Antimon, Blei, manche Metalloide, z. B. Schwefel, und gewisse Verbindungen derselben, z. B. Schwefelantimon, aus ihren natürlichen Verbindungen (Erzen) dargestellt werden. Auch die Lehre von der mechanischen Aufbereitung (s. d.) der Erze gehört in das Gebiet der allgemeinen M. Die M. im engern Sinne lehrt vorzugsweise die wissenschaftlichen Grundsätze kennen, auf denen die Abscheidung der genannten Substanzen aus ihren Erzen im großen (hüttenmännisch), meist durch chemische Operationen (Hüttenprozesse), seltener durch mechanische Manipulationen, beruht; sie handelt von den Erscheinungen in den Hütten, in denen die Darstellung der Metalle etc. erfolgt. Die Hüttenkunde (s. d.) beschreibt die auf diesen Grundsätzen basierenden metallurgischen Operationen, wie sie an verschiedenen Orten ausgeführt werden. Die metallurgische Hüttenkunde endlich hat es mit der Entwickelung und der Anwendung der metallurgischen Prinzipien auf die Ausscheidung der nutzbaren Metalle aus den Erzen zu tun. Die Elektro- oder Galvanometallurgie bespricht speziell die Prozesse, bei denen Metall mit Hilfe des galvanischen Stromes aus ihren Verbindungen abgeschieden werden, und die Hydrometallurgie die Gewinnung der Metalle auf nassem Wege. Vgl. Hüttenkunde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 679.
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