Michelozzi

[765] Michelozzi (spr. mike-), Michelozzo, ital. Architekt und Bildhauer, geb. 1391 in Florenz, gest. 1472, bildete sich nach Donatello, erbaute den Palast Riccardi (damals Medici) in Florenz (um 1440 vollendet), bei dem er zuerst die Rustika auf alle drei Geschosse ausdehnte, und dessen von einer Säulenhalle umgebener Hof das erste Beispiel einer künstlerischen Ausbildung[765] von Hofanlagen ist, die Villa Ricasoli bei Fiesole, die Kreuzgänge am Kloster San Marco, den vordern Hof des Palazzo vecchio, den Hof des Palazzo Corsi, die Kapelle Medici in Santa Croce zu Florenz u. a. Seit 1462 war er in Mailand tätig, wo von seinen Bauten noch die Kapelle Portinari an Sant' Eustorgio vorhanden ist. Als Bildhauer arbeitete er während der ersten Hälfte seines Lebens in Gemeinschaft mit Ghiberti, Donatello und Luca della Robbia. Allein führte er unter anderm die silberne Figur Johannes des Täufers in der Opera des Doms zu Florenz (1452) und eine überlebensgroße Tonfigur desselben Heiligen (im zweiten Hof neben der Annunziata) aus. Vgl. Wolff, Michelozzi di Bartolommeo (Straßb. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 765-766.
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