Kreuzgang

[651] Kreuzgang, bedeckte, meist überwölbte Halle, die einen viereckigen Raum, Garten, Kirchhof etc., umschließt und sich nach diesem durch Säulenstellung öffnet. Häufig ist unter einem besondern kapellenartigen Ausbau ein Brunnen mit großer Schale angebracht. Solche Kreuzgänge finden sich vorzugsweise in größern Klostergebäuden der romanischen Periode und erfuhren zur Zeit des Mittelalters und der Renaissance ihre reichste und feinste Ausbildung, insbesondere in Deutschland, England und Italien. Von deutschen Kreuzgängen sind die der Dome in Magdeburg, Halberstadt, Mainz, Hildesheim, Trier, des Großmünsters in Zürich und der Stiftskirche in Aschaffenburg hervorzuheben, von italienischen die der Kirchen San Paolo fuori le Mura und der Lateransbasilika in Rom. Den Namen K. leiten einige von den Kreuzgewölben der Hallen, andre von Prozessionen her, die in diesen Hallen stattfanden und »Kreuzgänge« hießen, weil dabei ein Kreuz vorangetragen wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 651.
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