Michigansee

[768] Michigansee (spr. mischĭgǟn-), einer der Kanadischen Seen (s. d. und Karte beim Art. »Kanada«), zwischen 41°38'–46°6' nördl. Br. und 84°46'–88° westl. L., liegt ganz innerhalb der Vereinigten Staaten (Illinois, Indiana, Michigan und Wisconsin). Er ist 560 km lang, bis 135 km breit, bis 263 m tief, hat 1200 km Umfang, 58,140 qkm Fläche und liegt 178 m ü. M. Mit dem Huronensee steht er durch die Mackinacstraße (s. d.) in Verbindung, vom Obern See ist er durch die Halbinsel von Ober-Michigan getrennt. Am Ost- und Südufer erheben sich bis 60 m hohe Sanddünen, im übrigen ist die Umgebung meist niedrig und dicht bewaldet. Von seinen zahlreichen Zuflüssen (Manistee, Muskegon, Grand River, Kalamazoo, Saint Joseph, Calumet, Chicagofluß, Milwaukeefluß, Fox, Menomenee, Escanaba) ist keiner bedeutend, so daß sein gesamtes Einzugsgebiet nur 125,000 qkm enthält. Seine größten Einschnitte sind Green Bay an der Westküste und Grand Travers- und Marquettebai an der Ostküste, an guten Naturhäfen fehlte es aber ursprünglich, und erst durch künstliche Vertiefung der genannten Flußmündungen (des [768] Chicago auf 6,3, des Milwaukee auf 6 m) sind sie vorhanden. Der Reichtum des Sees an Weißfischen, Seeforellen, Stören, Barschen u. a. ist groß und die Fischerei umfangreich. Zwischen den Häfen, unter denen Chicago und Milwaukee die hervorragendsten sind, verkehren Dampfer und Eisenbahnfähren; ihre Gesamtverfrachtung betrug 1899: 18,6 Mill. Ton. Mit Beginn des März ist der M. eisfrei, doch bleibt die Mackinacstraße zuweilen bis in den Mai hinein durch Eis verschlossen. Heftige Stürme sind häufig. Vgl. auch Tafel »Küstenbildungen I«, Fig. 1 u. 3.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 768-769.
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