Monāde

[52] Monāde (griech.), ursprünglich soviel wie Einheit, in welchem Sinn es schon die alten Mathematiker[52] gebrauchten, wie denn Eukleides in seinen Elementen die Zahl für eine aus Einheiten (Monaden) zusammengesetzte Vielheit erklärt. Pythagoras setzte in seinem philosophisch-arithmetischen System die Monas und die Dyas einander entgegen und betrachtete beide als die Prinzipien nicht nur aller Zahlen, sondern auch aller Dinge, weil und insofern diese zählbar seien. Platon hingegen verstand unter Monaden, wofür er auch den Ausdruck Henaden gebrauchte, seine Ideen, die ihm als Einheiten galten und das Viele oder das Unendliche, d.h. die unbestimmbare Mannigfaltigkeit der Einzeldinge, unter sich befassen sollten. Leibniz (s. d., S. 356) endlich verstand unter Monaden die absolut einfachen vorstellenden und strebenden (also seelischen) Wesenheiten, die nach seiner Lehre (der Monadologie) die Körper sowohl als die Geisterwelt ausmachen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 52-53.
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