Monarchĭaner

[53] Monarchĭaner (griech.), Gesamtname für alle diejenigen theologischen Richtungen in der alten Kirche, die im Interesse an der Aufrechterhaltung der göttlichen Einheit (Monarchie) von der trinitarischen Christologie abwichen, indem sie entweder, wie der Römer Artemon (um 220) und Paulus von Samosata (s. d.) in Christus nur einen wunderbar gebornen, nach Tod und Auferstehung von Gott zu gottgleicher Würde erhobenen Menschen sahen oder, wie Sabellius (s. d.), in den Namen Vater und Sohn nur Modifikationen und Offenbarungsweisen desselben Gottes ausgedrückt fanden (Modalisten). Sofern nach der modalistischen Auffassung Gott-Vater selbst als Sohn auf Erden gelitten zu haben schien, wurden ihre Vertreter auch als Patripassianer (lat. pater. Vater; passus, gelitten) bezeichnet. Vgl. Krüger. Das Dogma von der Dreieinigkeit und Gottmenschheit (Tübing. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 53.
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