Monarchianer

[376] Monarchianer, häretische Partei der ältesten Christlichen Kirche, welche, die Trinitätslehre verwerfend, die Lehre von der Einheit Gottes u. seiner göttlichen Alleinherrschaft (Monarchianismus) festhielten. Sie theilten sich in zwei Richtungen: die Einen hielten Christum für einen bloßen Menschen, aber durch die Kraft des göttlichen Geistes aus der Jungfrau Maria geboren u. über Alle als Herr der Kirche erhaben, so die Ebioniten u. zum Theil Paulus von Samosata; die andere Richtung achtete Christum in Interesse für seine Würde als eine Offenbarung u. Erscheinung Gottes auf Erden selbst, etwa wie der heilige Geist in den Gläubigen wohnt. In starrer Consequenz gab man ihnen damit die Behauptung schuld, Gott der Vater selbst habe gelitten, u. nannte sie Patropassianer. Obschon man diese wegen ihrer hohen Meinung von Christo für rechtgläubig hielt, so wurden sie doch endlich durch den Subordinatianismus der Kirche unterdrückt. Zu ihnen gehören bes. Praxeas, Noëtus, Beryllus u. Sabellius mit ihren Anhängern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 376.
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