Morāta

[133] Morāta, Olimpia Fulvia, Gelehrte, geb. 1526 in Ferrara, gest. 26. Okt. 1555 in Heidelberg, Tochter des Dichters Fulvio Pellegrino Morato (gest. 1547), hielt schon in ihrem 16. Jahr gelehrte Vorträge in Ferrara. Seit 1548 mit dem deutschen Arzt Andreas Grundler verheiratet, folgte sie ihm nach Schweinfurt, trat hier zur protestantischen Kirche über und ließ sich, infolge der Einäscherung der Stadt durch die Reichstruppen (1554) in schwerer Bedrängnis, mit ihrem Gatten in Heidelberg nieder. Ihre zahlreichen griechischen und lateinischen Gedichte, meist religiösen Inhalts, gab C. S. Curio heraus (zuerst Basel 1558 u. ö.). Außerdem hinterließ sie Abhandlungen über Ciceros »Paradoxa«, ein »Elogium Mucii Scaevolae« (lat. u. griech.), Dialoge, zwei Bücher Briefe u.a. Vgl. O. Wildermuth, Olympia M., ein christliches Lebensbild (Stuttg. 1854); Bonnet, Olympia M. (4. Aufl., Par. 1865; deutsch von Merschmann, Hamb. 1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 133.
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