Morillo

[146] Morillo (spr. -illjo), Pablo, Graf von Cartagena, Marquis de la Puerta, span. General, geb. 1779 in Fuente (Provinz Toro), gest. 27. Juli 1837 in Madrid, diente seit 1791 in der Marine und machte sich zuerst in dem Kriege gegen Napoleon I. als Anführer einer Guerilla in Murcia bekannt. Anfang 1815 führte er eine Expedition nach Neugranada, eroberte Cartagena und Santa Fé de Bogotá, mußte[146] sich aber 1817 vor Bolivar in die festen Plätze zurückziehen und endlich 26. Nov. 1820 mit demselben den Waffenstillstand zu Trujillo schließen, worauf er nach Spanien zurückkehrte. Sein Benehmen als Generalkapitän von Neukastilien während der Revolution von 1820 war zweideutig. Beim Einrücken des französischen Interventionsheers Generalkapitän von Galicien, übergab er dasselbe den Franzosen 10. Juli 1823 ohne Schwertstreich. Anfang 1824 mußte er nach Frankreich fliehen, doch ward er 1832 zurückberufen und wieder als Generalkapitän von Galicien eingesetzt. Nach dem Tode Ferdinands VII. befehligte er eine Zeitlang die Cristinos gegen Don Karlos, wurde aber dann abberufen. Seine »Mémoires« erschienen Paris 1826.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 146-147.
Lizenz:
Faksimiles:
146 | 147
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika