Musselīnglas

[324] Musselīnglas, Tafelglas mit durchsichtigen Mustern auf mattem Grund oder umgekehrt, meist zur Verglasung von Vorhaustüren, Fenstern (Jalousieglas) etc. dienend, wird durch Auffritten von leicht schmelzbarem Bleiglaspulver, das eine rauhe, undurchsichtige Schicht gibt, oder durch Ausschmelzen von Email dargestellt. Das staubfeine Glas- oder Emailpulver wird mit Wasser angerührt und mittels eines Pinsels gleichmäßig aufgetragen. Nach dem Trocknen bedeckt man die Glasplatte mit einer Schablone aus dünnem Messingblech, bürstet das durch die Schablone nicht geschützte Pulver ab und erhitzt nun die Platte bis zum beginnenden Schmelzen des letztern. Durch das Sandblasverfahren, das ein gefälligeres Matt liefert und billiger ist, ist das M. fast vollständig verdrängt worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 324.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika