Nadaud

[370] Nadaud (spr. -dō), Gustave, franz. Volksdichter und Komponist, geb. 20. Febr. 1820 in Roubaix (Depart. Nord), gest. 28. April 1893 in Paris, erhielt seine Bildung im Collège Rollin zu Paris und war dann in dem Handelsgeschäft seines Vaters, zuerst in Roubaix, später in Paris, beschäftigt, bis er demselben den Rücken kehrte, um sich ganz seiner Liebhaberei, der Poesie und der Musik, zu widmen. Seine Lieder (»Chansons«, 1849 u. ö.; »Encore des chansons«, 1873; »Chansons inédites«, 1876; »Nouvelles chansons«, 1889; 2. Aufl. 1892), die er meistens selbst in Musik setzte, auch selbst sang, schlagen alle Saiten des menschlichen Gemüts an, die heitern wie die ernsten; das Gepräge ist echt volkstümlich und erinnert an Béranger. Daneben hat N. auch kleine Operetten und einen Sittenroman: »Une idylle« (2. Aufl. 1886), verfaßt. Gesammelt erschienen seine »Chansons« 1879–1880 in 3 Bänden, »Contes, scènes et récitsen vers« (1886–92, 10 Tle.) und sein »Théâtre inédit« 1893.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 370.
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