Nagy-Enyed

[380] Nagy-Enyed (spr. nădj-énjed, deutsch Straßburg), Stadt mit geordnetem Magistrat und Sitz des ungar. Komitats Unterweißenburg (Siebenbürgen) und des siebenbürgischen reformierten Bistums, unweit der Maros, an der Staatsbahnlinie Klausenburg-Tövis, mit 4 Kirchen, Rathaus, Minoritenkloster, großer Strafanstalt und neuem großartigen Kollegiumsgebäude, hat (1901) 7494 magyarische und rumänische (reformierte, griechisch- und römisch-kath.) Einwohner, starken Getreide- und Weinbau, ein reiches, vom Fürsten Gabriel Bethlen 1622 gegründetes reformiertes Kollegium, eine reformierte theologische Anstalt samt Lehrerpräparandie, eine Handels- und Winzerschule, eine Fabrik für gebogene Möbel, eine Finanzdirektion und ein Bezirksgericht. Die 1330 von eingewanderten Deutschen erbaute Kirche wurde 1866 abgetragen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 380.
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