Naphthylamine

[413] Naphthylamine (Amidonaphthaline) C10H7.NH2, die dem Anilin entsprechenden Amidoderivate des Naphthalins. αNaphthylamin entsteht aus Nitronaphthalin bei Einwirkung von Eisen und Salzsäure und beim Erhitzen von αNaphthol mit Chlorzinkammoniak auf 250°, auch beim Erhitzen von Anilin mit Chlorzink und Brenzschleimsäure. Es bildet farblose Nadeln, riecht und schmeckt unangenehm, löst sich in Alkohol und Äther, kaum in Wasser, schmilzt bei 50°, siedet bei 300°, sublimiert leicht, färbt sich an der Luft rot und bildet mit Säuren lösliche, schön kristallisierende Salze, deren Lösungen mit Oxydationsmitteln zahlreiche gefärbte Produkte liefern; Eisenchlorid fällt blaues Naphthameïn. Man benutzt αNaphthylamin zur Darstellung von Azofarbstoffen, Martiusgelb, Magdalarot etc. βNaphthylamin entsteht aus βNaphthol durch Behandeln mit Chlorcalciumammoniak bei 270–280°. Es bildet weiße, geruchlose Blättchen, schmilzt bei 112°, siedet bei 294°, löst sich in Wasser, Alkohol und Äther und gibt mit Eisenchlorid keine charakteristischen Färbungen. Es dient zur Darstellung von Azofarbstoffen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 413.
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