Neuenahr

[544] Neuenahr, Dorf und Bad im preuß. Regbez. Koblenz, Kreis Ahrweiler, an der Ahr, an der Staatsbahnlinie Remagen-Adenau und am Fuße des 327 m hohen Basaltkegels N. gelegen, 87 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, ein Elektrizitätswerk, eine Wasserleitung, ein chemisches Laboratorium, Weinbau, bedeutenden Mineralwasserversand und (1905) 3388 Einw. (davon 304 Evangelische und 57 Juden). N. hat fünf alkalische Thermen von 21 bis 40° Temperatur (Zusammensetzung s. Tabelle »Mineralwässer I«), deren Wasser gegen chronische Katarrhe, namentlich des Kehlkopfes, des Magens, der Gallenwege und der Blase, gegen Diabetes, Menstruationsstörungen, Eierstocksentzündung, Gicht, Rheumatismus, Hautkrankheiten etc. angewendet wird. Die Frequenz beläuft sich jährlich auf ca. 18,000 Personen. Das Bad besteht seit 1856. In N. ist der Mineralwasserbetrieb der Apollinarisquelle eines alkalischen Säuerlings von 21° (Zusammensetzung s. Tabelle »Mineralwässer VIII b«), mit bedeutendem Versand (jährlich ca. 30 Mill. Flaschen und Krüge). Unfern die Burgruine Landskron auf einem Basalthügel. Vgl. Schmitz, Erfahrungen über Bad N. (5. Aufl., Ahrweiler 1887) und Altes und Neues über Bad N. (das. 1893); v. Oefele, Bad N., ärztliche Gesichtspunkte (Münch. 1895); Schwenke, Die Kurmittel des Bades N. (Halle 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 544.
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