Ninguta

[705] Ninguta, Stadt in der Provinz Kirin der chines. Mandschurei, unter 44°20´ nördl. Br., am linken Ufer des Mutankiang, eines rechtsseitigen Nebenflusses des Sungari, in einem breiten, fruchtbaren und dicht bevölkerten Tal, 420 m ü. M., mit 15–20,000 Einw. Die von einer Mauer umgebene Stadt soll früher 60,000 Einw. gehabt und sehr lebhaften Handel mit der russischen Küstenprovinz und Japan getrieben haben, ehe ihn die Russen durch Zollmaßregeln unterbanden. In neuester Zeit hat sich die Stadt durch chinesische Einwanderung wieder gehoben. Die Stadt ist nicht befestigt und besteht aus engen, krummen und schmutzigen Straßen bis auf eine etwas breitere Hauptverkehrsader mit Lehm- und einigen Ziegelhäusern. In der Umgebung befinden sich Anstalten zur Fellbearbeitung, Herstellung von Hanfstricken, Bereitung von Bohnenkuchen, ferner Mühlen für treffliches Weizenmehl (Ausfuhr nach russischem Gebiet) und Nudelfabriken. N. ist an das europäische Telegraphennetz angeschlossen, wird aber von der transmandschurischen Bahn nicht unmittelbar berührt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 705.
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