Ontariosee

[66] Ontariosee (spr. ontērio-), der unterste (östlichste) und kleinste der fünf großen Lorenzseen (s. die Karte bei Artikel »Kanada«), zwischen 43°20´-44° nördl. Br. und 75°40´-79°40´ westl. L., im N. und W. von der kanadischen Provinz Ontario, im S. und Osten vom Staat New York umschlossen, von NO. nach SW. 318 km lang, bis 85 km breit (im Mittel 60 km), mit einer Küstenentwickelung von 870 km und 18,800 qkm groß. Der O. liegt 75 m ü. M., um 100 m tiefer als der Eriesee, aus dem er durch den Niagara sein Wasser empfängt. Seine Tiefe beträgt im Durchschnitt 185, an der tiefsten Stelle 225 m. Die Ufer sind im allgemeinen flach, teilweise sumpfig, bewaldet, durch blühende Ansiedelungen belebt und reich an guten Häfen, auf der kanadischen Seite namentlich Burlingtonbai sowie Toronto und Kingston, auf der Unionsseite Sackett's Harbour. Der See ist selbst für die größten Schiffe leicht und sicher fahrbar und weniger lange als die übrigen Seen durch Eis gesperrt (bei Toronto bis Ende März). Sein Abfluß ist der St. Lorenzstrom (s. d.), der ihn bei Kingston, durch die Gruppe der Tausend Inseln in zahlreiche Arme geteilt, verläßt. Mit dem Eriesee verbindet ihn der Wellandkanal, mit dem Hudson der Oswegokanal, mit dem Ottawa der Rideaukanal.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 66.
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