Ottenthal

[251] Ottenthal, Emil von, Geschichtsforscher, geb. 15. Juni 1855 zu Sand-Taufers in Tirol, studierte in Innsbruck, Wien und Berlin Geschichte unter Ficker und Sickel, war 1880–82 Mitarbeiter an den »Monumenta Germaniae historica«, habilitierte sich 1880 als Privatdozent der Geschichte an der Universität Innsbruck und ward 1889 außerordentlicher, 1893 ordentlicher Professor daselbst. Er veröffentlichte: »Die Bullenregister Martins V. und Eugens IV.« (Innsbr. 1885); »Regulae cancellariae apostolicae. Die Kanzleiregeln der Päpste von Johann XXII. bis Nikolaus V.« (das. 1888); »Archivberichte aus Tirol« (in Gemeinschaft mit O. Redlich, Wien 1888–96, 2 Bde.); »Regesta Imperii. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Herrschern aus dem sächsischen Hause 919–1024«, nach J. F. Böhmer neu bearbeitet (Innsbr. 1893, Bd. 1). 1904 wurde er nach Wien berufen und an Stelle Mühlbachers zum Vorstand des Instituts für österreichische Geschichtsforschung ernannt; vgl. seine Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens dieses Instituts (Wien 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 251.
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