Palette

[329] Palette (ital. paletta, jetzt gebräuchlicher tavoletta oder tavolozza, Malerscheibe), eine kleine Tafel, worauf die Farben aufgetragen werden, die der Maler braucht. Für die Ölmalerei besteht sie aus einer ovalen, seltener viereckigen, dünnen Scheibe von poliertem Nußbaum-, Ahorn-, Mahagoni- oder Birnbaumholz oder von Horn, Porzellan, Elfenbein, Schildkrötenschale etc. Nahe an dem einen Ende der längern Seite ist eine Öffnung angebracht, durch die der Maler mit dem Daumen der linken Hand, die zugleich auch Pinsel und Malerstock hält, die P. erfaßt. Auf die P. drückt der Maler der Gegenwart die Farben in ihren einzelnen Abstufungen, gewöhnlich von Weiß zu Schwarz, aus Tuben auf, um aus ihnen die zum Gemälde anzuwendenden Töne zu mischen. Zum Reinigen der P. bedient man sich des Palettmessers. Die P. für Freskomaler ist viereckig, von verzinntem Eisenblech und hat einen nach oben eingebogenen Rand, damit das Wasser nicht abläuft. Paletten von Porzellan und Metall, die besonders für Email- und Porzellanmalerei benutzt werden, haben bisweilen Vertiefungen zur Aufnahme der Farben. Paletten berühmter Künstler sind in neuerer Zeit Gegenstände des Sammeleifers geworden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 329.
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