Passavant [2]

[484] Passavant (spr. wáng), Johann David, Kunstschriftsteller und Maler, geb. 18. Sept. 1787 in Frankfurt a. M., gest. daselbst 12. Aug. 1861, ward, obwohl er früh Neigung zur Malerei zeigte, für den Handelsstand bestimmt, machte als Freiwilliger 1814 den Feldzug gegen Frankreich mit, blieb aber, von den dortigen Kunstschätzen angezogen, in Paris zurück und widmete sich unter Davids und Gros' Leitung der Malerei. 1817 ging er nach Rom, wo er sieben Jahre im Verkehr mit Cornelius, Overbeck, Schnorr u.a. zubrachte. Nach Frankfurt zurückgekehrt, ward er Inspektor des Städelschen Instituts und übte in dieser Stellung lange Zeit einen großen Einfluß auf die Förderung des Kunstinteresses aus. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Kunstreise durch England und Belgien« (Frankf. 1833); »Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi« (Leipz. 1839–58, 3 Bde.; franz., Par. 1860, 2 Bde.; als Sammelwerk noch heute von Bedeutung); »Die christliche Kunst in Spanien« (Leipz. 1853); »Le Peintregraveur« (das. 1860–64, 6 Bde.). Vgl. Cornill, Johann David P. (Frankf. 1865).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 484.
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