Petrokow [2]

[666] Petrokow (poln. Piotrków, deutsch Petrikau), Hauptstadt des gleichnamigen russ. Gouvernements (s. oben), an der Stradra oder Strawa und der Warschau-Wiener Bahn, hat eine lutherische, eine griechische und mehrere katholische, zum Teil in gotischem Stil erbaute Kirchen, mehrere Klöster, eine Synagoge, schönes Rathaus, verfallenes Schloß, ein Gymnasium, ein Mädchenprogymnasium, eine Judenvorstadt und (1900) 32,173 Einw. – P. ist eine der ältesten Städte Polens; unter der Jagellonischen Dynastie im 15. und 16. Jahrh. wurden hier die Reichstage gehalten und die Könige gewählt; später war P. der Sitz des Oberlandesgerichts (Krontribunals) für die großpolnischen Provinzen. König Kasimir d. Gr. ließ die Stadt ummauern und das Schloß erbauen. 1769 wurden hier die Anhänger der Barer Konföderation von den Russen geschlagen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 666.
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