Pfälzer Weine

[686] Pfälzer Weine (Rheinpfalzweine), die Weine der bayrischen Rheinpfalz, wachsen am Ostabhang der Hardt (daher Hardtweine) auf (1905) 15,440 Hektar, meist leichte bis kräftige Weißweine mit hohem Gehalt an »Schmalz« und sehr wenig Säure. Das Weinbaugebiet zerfällt in Oberhardt von der elsässischen Grenze bis Neustadt, Rebsatz meist Franken und Gutedel, kleinere bis mittlere Weine; Unterhardt von Herxheim bis zur hessischen Grenze, Rebsatz Franken und Riesling, kleine bis feinere Weine; Mittelhardt von Neustadt bis Ungstein mit dem Zentrum des Qualitätsweinbaues, das süße, bukettreiche, goldglänzende Edelweine von Deidesheim, Forst und Ruppertsberg (meist Riesling, wenig Gewürztraminer) liefert, die von keinem Weinbaugebiet übertroffen werden. Beste Lagen sind: Deidesheimer (Grain, Kalkofen, Hohenmorgen etc.), Forster (Kirchenstück, Jesuitengarten, Granich, Freundstück etc.), Ruppertsberger, Wachenheimer, Dürkheimer, Königsbacher, Gimmeldinger, Ungsteiner, Neustadter. Der Ertrag war 1905: 528,410 hl. Rotweine werden aus Portugiesertraube gewonnen. 1905: 104,250 hl von etwa 1650 Hektar, die Hauptorte sind Dürkheim und Ungstein. Die leichten P. W. werden viel zum Verschnitt von Mosel- und andern Weinen und zur Herstellung von Schaumwein benutzt, aber auch unter anderm Namen (Deidesheimer etc.) in den Handel gebracht. Hauptsitz des Weinhandels ist Neustadt mit der »Vereinigung Pfälzer Weinproduzenten«. Vgl. Heeger, Der Pfalzwein (3. Aufl., Stuttg. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 686.
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