Piranēsi

[901] Piranēsi, Giambattista, ital. Zeichner und Kupferstecher, geb. 4. Okt. 1720 (nach andern 1707) in Venedig, gest. 1778 in Rom, bildete sich daselbst und in Neapel zum Zeichner und Kupferstecher aus und war abwechselnd in Venedig und Rom tätig. Er stach in virtuoser Verbindung von Grabstichelarbeit und Radierung ungemein phantasiereiche und effektvolle Blätter nach römischen Bauten und besonders den römischen Ruinen, die von den Rom besuchenden Fremden schon zu seinen Lebzeiten viel gekauft wurden und neuerdings wieder sehr beliebt geworden sind (»Vedute di Roma«, 1748, 2 Bde.; »Le antichità romane«, 1756, 4 Bde., etc.), ferner Blätter nach kunstgewerblichen Gegenständen aus dem Altertum, zahlreiche ornamentale Kompositionen u.a. Bei seinen letzten Arbeiten wurde er von seinem Sohne Francesco P., geb. 1756 in Rom, gest. 27. Jan. 1810 in Paris, der später auch als Diplomat in Diensten des Königs von Schweden und der römischen Republik tätig war, unterstützt. Dieser führte, zum Teil in Verbindung mit seinen Geschwistern Laura und Pietro P., die Arbeiten und die Kunsthandlung des Vaters nach dessen Tode fort, stach aber auch nach Gemälden Raffaels, nach Statuen etc. Die gesamten Werke der P. umfassen 29 Bände mit über 2000 Kupfern. Von den alten Platten wurden bis in die neueste Zeit Neudrucke veranstaltet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 901.
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