Pischel

[909] Pischel, Richard, Sanskritist, geb. 1849 in Breslau, wurde 1875 außerordentlicher Professor für Sanskrit und Sprachvergleichung in Kiel, wo er 1877 zum Ordinarius ernannt wurde, wirkte als solcher seit 1885 an der Universität in Halle und folgte 1902 einem Ruf an die Universität Berlin. Seine Hauptarbeiten sind: »Kâlidâsa's Çakuntalâ. The Bengâli recension, with critical notes« (Kiel 1877, 2. Aufl. 1886); »Hemacandras Grammatik der Prâkritsprachen« (Halle 1877–80, 2 Bde.); seine eigne »Grammatik der Prâkrit-Sprachen« (in Bühlers »Grundriß der indo-arischen Philologie«, Straßb. 1900). Mit Geldner veröffentlichte er »Vedische Studien« (Stuttg. 1889 ff.): eine Reihe von Aufsätzen, deren Tendenz vornehmlich ist, der einheimischen indischen Erklärung des Rigveda (s. Veda) gegenüber der Auslegungsweise europäischer Sprachforscher Geltung zu verschaffen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 909.
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