Plaggenwirtschaft

[925] Plaggenwirtschaft, eine besonders in den Heidegegenden Nordwestdeutschlands zur Ausführung kommende landwirtschaftliche Betriebsform. Der arme Heidesandboden bedarf zu lohnender Kultur reichliche Zufuhr von Stallmist, der aber nicht zur Verfügung steht, weshalb an dessen Stelle von unbenutzten Heideflächen die auf 3–6 m tief abgeschälten Heideplaggen auf Haufen zusammengetragen und kompostiert werden, um dann zur Düngung der als Ackerland benutzten kleinen Fläche verwendet zu werden. Auf dieser baut man vorzugsweise Roggen, Hafer und Buchweizen. Zur Nutzbarmachung von 1 Hektar Ackerland rechnet man bei der P. 5–10 Hektar Heideland. Vgl. Salfeld, Die Kultur der Heidflächen Nordwestdeutschlands (2. Ausg., Hildesheim 1870).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 925.
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