Plombières

[43] Plombières (P.-les-Bains, spr. plongbjǟr'-läbäng), Stadt und berühmter Badeort im franz. Depart. Vogesen, Arrond. Remiremont, 430 m ü. M., im schönen Tal des Eaugrogne, an einer Zweiglinie der Ostbahn, hat eine schöne Kirche, ein vom König Stanislaus Leszczynski gegründetes Hospital, ein Kasino, Theater, Fabrikation von Kurzwaren, Eisengeräten und Spitzen und (1901) 1830 Einw. Die aus dem Granitboden entspringenden, schon den Römern bekannten Heilquellen sind, außer einer kalten Eisenquelle (10°), 26 indifferente Thermen von 27–73° mit einer Ergiebigkeit von 7300 hl in 24 Stunden; sie werden meist zum Baden gegen Verdauungsstörungen, Nervenaffektionen, Gicht und Rheumatismus angewendet. Die bedeutendsten der sieben Badeanstalten sind die unter Napoleon III. 1857 erbauten Neuen Thermen. In dem Gasbade wird eine Temperatur von 65° unterhalten. Die Umgebung von P. ist reich an schönen Promenaden, zu denen vor allen der Park westlich von der Stadt gehört. Hier fand 20. Juli 1858 eine Zusammenkunft zwischen Napoleon III. und Cavour statt, in der die Bedingungen der Teilnahme Frankreichs an einem Kriege gegen Österreich vereinbart wurden (s. Italien, S. 89). Vgl. Liétard, Principales applications thérapeutiques des eaux de P. (2. Aufl., Par. 1888); Bottentuit, Guide des baigneurs à P. (das. 1894); Haumonté, P. ancien et moderne (neue Ausg. von Parisot, das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 43.
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