Ploug

[45] Ploug, Parmo Karl, dän. Dichter und Politiker, geb. 29. Okt. 1813 in Kolding, gest. 27. Okt. 1894 in Kopenhagen, gewann als ausgelassener, kecker Studentensänger (unter dem Namen Poul Rytter) große Popularität, besonders durch die Sammlung »Poul Rytters Viser og Vers« (1847) und die ungedruckten Studentenkomödien »Attellanen«. Auch sein späteres Schaffen wurzelt in den Tagesbegebenheiten. Die nordische Einheitsidee wurde ihm zum leitenden Gedanken, den er als Redakteur des »Fädreland« (1841 bis 1881) leidenschaftlich vertrat. Überhaupt war er in der bewegten Zeit um 1848 einer der bedeutendsten Führer der liberalen und nationalen Partei. Dem Folkething gehörte er 1854–57 an; seit 1859 war er Mitglied des Landsthing. Waren die beiden ersten Sammlungen seiner »Viser og Vers« noch für einen engern akademischen Kreis bestimmt gewesen, so bahnten sich seine »Samlede Digte« (Kopenh. 1861) bald auch den Weg zum Volk. Weitere Sammlungen sind: »Nyere Sange og Digte« (1869) und »Nye Digte« (1883), denen eine Gesamtausgabe seiner frühern Gedichte (als 5. Aufl., 1876) vorherging. 1895 erschienen »Efterladte Digte« mit Charakteristik von E. v. d. Recke, der auch die neueste Gesamtausgabe der Gedichte besorgte (1901). Die moderne Literaturbewegung der 1870er Jahre stieß bei ihm auf entschiedenen Widerspruch. Vgl. H. Plong, Carl P. hans liv og gerning (Kopenh. 1905, Bd. 1).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 45.
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