Ponape

[144] Ponape (Bonebe, Falopé, Puinipet, von den Amerikanern Ascension genannt), die bedeutendste und wichtigste Insel der Karolinen (s. d., mit Karte) in Mikronesien, zwischen 6°40'–7° nördl. Br. und 158–158°20' östl. L., viereckig, 20 km im Durchmesser, von 150 km Umfang und 347 (mit Rissen 680) qkm groß. Sie ist von einem Korallenriff umgeben, das von mehreren Kanälen durchbrochen wird, die zu vortrefflichen Häfen (Roankiti, Ponatik, Metalanim, Jokoits) führen. Von dem basaltischen Höhenzug (Montesanto, 892 m) des Innern fließen zahlreiche Flüsse zum Meer. Die Einwohner, noch vor 40 Jahren 15,000 Seelen, zählen nach den in den 1850er Jahren eingeschleppten Blattern heute nur 3266. Sie sind gut gebaut, tätowieren sich mit vieler Kunst, mästen junge Hunde, bereiten Branntwein aus Bananen, auch Kawa. Fast der gesamte Handel ist in den Händen der Jaluitgesellschaft. Die Zahl der Weißen beträgt 49. Am Santiagohafen, an dessen Zugang der mit Bojen wohl ausgestattete Langarhafen liegt, befindet sich der Regierungssitz. P. wird von Neapel aus durch deutsche Postdampfer in 50 Tagen erreicht. Merkwürdig sind die hier aufgefundenen Reste alter Bauten aus mächtigen Basaltblöcken, die eine Quadratmeile bedecken. Die Insel wurde 1595 von Quiros entdeckt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 144.
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