Potjechin

[234] Potjechin, Alexej Antipowitsch, russ. Dichter, geb. 13. (1.) Juli 1829 zu Kineschma im Gouv. Kostroma, wo sein Vater, dem Adelstand angehörig, Beamter war, besuchte daselbst das Gymnasium, dann das Demidowsche Lyzeum in Jaroslaw und ließ sich nach Beendigung seiner Studien in St. Petersburg nieder. P. hat mehrere gute Romane, Erzählungen und Dramen geschrieben, welch letztere wegen ihrer scharfen Kritik der russischen Verhältnisse von der Zensur zur Darstellung auf der Bühne zum Teil nicht zugelassen wurden. Unter den Romanen und Erzählungen (namentlich Dorfgeschichten) sind zu nennen: »Kruschinskij«, »Die armen Edelleute« (1859), »Ein Blitzmädel« (1875), »Die Kranke« (1876), »Ums Geld« (1877), »Vor der Gemeinde« (1877), »Junge Triebe« (1879), »Blutsauger im Dorf« (1880), »Nach der Befreiung« (1891) u. a. Die dramatischen Hauptwerke sind: »Volkes Stimme nicht Gottes Stimme« (1853), »Unrecht Gut gedeiht nicht« (1854), »Flittergold« (1858). »Das losgerissene Glied« (1865) und »Eine vakante Stelle« (1870). P. schildert das Volk trotz eines Anflugs von Idealisierung, wie es ist, und beherrscht vortrefflich die Sprache des Volkes. Eine Sammlung seiner Werke erschien 1873 in Petersburg in 7 Bänden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 234.
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