Potocki [2]

[235] Potocki (spr. -tótzki), Waclaw, poln. Dichter, geb. um 1622, gest. 1697, diente in der Armee, nahm an den Kosakenkriegen (1652) teil und lebte dann auf seinem Gut Luzna bei Biecz (in Galizien). Er verfaßte das bedeutendste polnische Epos des 17. Jahrh., die »Wojna Chocimska«, worin der Türkenkrieg von 1621 und der Sieg der Polen bei Chocim gefeiert wird. Diese durch lyrischen Schwung und patriotische Gesinnung ausgezeichnete Dichtung wurde erst 1850 in Lemberg (und 1883 in Warschau) veröffentlicht. Überhaupt sind die bis jetzt von ihm erschienenen Schriften fast sämtlich erst nach seinem Tode gedruckt worden. Es sind: »Poczet herbów« (Krakau 1696), ein Wappenbuch in Versen; der nach John Barclay in Versen bearbeitete Roman »Argenida« (Warsch. 1697 u. ö.); »Nowy zaciag pod choragiew stara« (»Neue Werbung zur alten Fahne«, enthält die Geschichte des Leidens Christi, das. 1698); »Jovialitates«, eine Sammlung witziger kleiner Gedichte (1747, 2 Tle.); die poetische Erzählung »Syloret« (1764); »Peryody na smierc syna Stefana«, Klagelieder über den Tod seines Sohnes (in der »Biblioteka Ossolinskich«, 1864 u. 1865) etc. Der größere Teil seiner Werke harrt noch des Herausgebers.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 235.
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