Prüm

[413] Prüm, Kreisstadt im preuß. Regbez. Trier, am Fluß P. (Nebenfluß der Sauer), am Fuß der Schneifel und an der Staatsbahnlinie Gerolstein-Lommersweiler, 423 m ü. M., hat eine evangelische und eine schöne romanische kath. Stiftskirche mit dem Grabdenkmal des Kaisers Lothar I., ein Gymnasium mit bischöflichem Konvikt, ein kath. Schullehrerseminar, eine Präparandenanstalt, eine landwirtschaftliche Winterschule, Waisenhaus, Oberförsterei, Amtsgericht, Spezialkommission, Lederfabrikation, 2 Dampflohmühlen, Leinweberei, Bierbrauerei, berühmte Viehmärkte und (1905) 2738 meist kath. Einwohner. P. wird als Luftkurort besucht. – P. war ehemals Sitz einer reichbegüterten reichsunmittelbaren gefürsteten Benediktinerabtei, worin Kaiser Lothar I. als Mönch 855 starb, und die im Mittelalter durch ihre Klosterschule berühmt war. 1801 wurde die Abtei aufgehoben u. kam an Frankreich, 1815 aber an Preußen. In der prachtvollen Kirche romanischen Stils wurden 1861 die Gebeine Lothars wieder aufgefunden. Vgl. Willems, P. und seine Heiligtümer (Trier 1896); Forst, Das Fürstentum P. (Bonn 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 413.
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