Proksch

[376] Proksch, Joseph, Klavierpädagog, geb. 4. Aug. 1794 in Reichenberg (Böhmen), gest. 20. Dez. 1864 in Prag, hatte das Unglück, schon als Kind zu erblinden, bildete sich aber dennoch unter Kozeluch zum Klavier- und unter Farnik zum Klarinettvirtuosen aus. Auf einer seiner Konzertreisen lernte er in Berlin J. B. Logiers (s. d.) Methode kennen und errichtete nach ihrem Vorbild 1825 in Prag eine Musikschule, die er 1830 zu der noch heute blühenden »Musikbildungsanstalt« erweiterte. Außer einer Klavierschule (neue Ausg. von Marie P., 1895) veröffentlichte P. auch eine »Allgemeine Musiklehre« (Prag 1857, 2 Tle.). 1865 ward ihm von seinen Schülern ein Denkmal gesetzt. Die Musikbildungsanstalt wurde von seinem Sohne Theodor und nach dessen Tod (1876) von seiner Tochter Marie P. (gest. 17. Mai 1900) weiter geleitet. Vgl. Rud. Müller, Joseph P. (Prag 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 376.
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