Räuberromane

[623] Räuberromane, eine Abart des deutschen Romans, die, durch Schillers »Räuber« hervorgerufen, gegen Ende des 18. Jahrh. aufkam und sich mehrere Jahrzehnte hindurch in der Gunst des großen Publikums behauptete. Gewöhnlich ist der Held ein »edler Räuber«, ein Retter der unterdrückten Menschheit gegen die Willkür und Herrschaft der Beamten und Priester. Die Reihe dieser sehr zahlreichen Romane eröffnete Zschokkes »Abällino, der große Bandit« (1794; auch vom Verfasser als Drama bearbeitet, 1795); am bekanntesten wurden »Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann« (1798) von Vulpius und »Der Domschütz und seine Gesellen« von Karl Gottlob Cramer (1803). Vgl. Appell, Die Ritter-, Räuber- und Schauerromantik (Leipz. 1859); Karl Müller (Fraureuth), Die Ritter- und Räuberromane (Halle 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 623.
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