Rüsselmaus

[275] Rüsselmaus (Bisam – oder Moschusspitzmaus, Moschusbiber, Myogale Cuv), Gattung der Insektenfresser aus der Familie der Spitzmäuse (Soricidae), gedrungen gebaute Tiere mit sehr kurzem Hals, niedrigen Beinen mit fünf Zehen und Schwimmhäuten, geringeltem oder geschupptem, spärlich behaartem Schwanz, äußerlich nicht sichtbaren Ohren, kleinen Augen, in einen Rüssel verlängerter Nase und Moschusdrüsen an der Schwanzwurzel. Sie leben an Ufern in selbstgebauten Gängen, die sich unter Wasser öffnen. Der Bisamrüßler (Desman, Wuchuchol, M. moschata Brandt, s. Tafel »Insektenfresser I«, Fig. 5), 25 cm lang, mit 17 cm langem Schwanz, ist oben rötlichbraun, mit weißen Oberflecken, unten weißlich aschgrau, bewohnt das Land zwischen Don und Wolga, auch die Bucharei und lebt in oft 6 m langen Gängen, die mit einem über dem Wasser liegenden Kessel enden, an den Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer. Seine Nahrung sind Blutegel, Würmer, Wasserschnecken, Insektenlarven etc. Wo er vorkommt, ist er sehr häufig. Sein feinwolliges Fell (russischer, Silberbisam) wird zur Verbrämung von Mützen etc. benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 275.
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