Radoslawow

[561] Radoslawow, W., bulgar. Politiker, geb. in Lowatsch, studierte die Rechte in Heidelberg, war 1884 bis 1886 unter Karawelow Justizminister, ward nach der Abreise Alexanders I. 1886 Ministerpräsident unter der Regentschaft, verfeindete sich aber mit Stambulow und wurde Haupt der (alt-) liberalen Opposition in der Sobranje. 1889 wegen Beleidigung des Fürsten Ferdinand zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, bekämpfte er unermüdlich Stambulows Politik und erhielt nach seinem Sturz 1894 das Justizministerium, trat aber in demselben Jahr, da es ihm nicht gelang, ein neues Ministerium zu bilden, zurück, leitete von neuem die loyale Opposition gegen Stambulow und Stoilow, übernahm im Januar 1899 im Ministerium Grekow das Portefeuille des Innern und behielt es auch unter Iwantschow bis Dezember 1900, wo er durch R. Petrow ersetzt ward.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 561.
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