Riedler

[916] Riedler, Alois, Ingenieur, geb. 15. Mai 1850 in Graz, studierte daselbst, wurde 1871 Assistent an der Technischen Hochschule in Brünn, 1873 in Wien, lebte seit 1875 als Maschinenkonstrukteur in Wien, wurde 1880 Professor an der Technischen Hochschule in München, 1884 ordentlicher Professor in Aachen, 1888 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Hier gründete er das Maschinenlaboratorium, um die wissenschaftlichen Grundlagen der Maschinenlehre mit den praktischen und wirtschaftlichen Forderungen beim Unterricht verbinden zu können. 1898 wurde er Mitglied des Herrenhauses. Er konstruierte zahlreiche Maschinenanlagen, die Druckluftzentralstation in Paris, die Zentralwasserhaltung des Zwickauer Kohlenreviers etc. und erfand die raschlaufenden Pumpen mit zwangläufig geschlossenen Ventilen und mit Stumpf eine Dampfturbine. Seine Reformvorschläge für das technische Studium und die Ordnung der Beziehungen zwischen den Technischen Hochschulen und den Universitäten riefen lebhafte Erörterungen hervor. Er schrieb: »Unterirdische Wasserhaltungsmaschinen mit gesteuerten Ventilen« (Freiberg 1888); »Die Kraftversorgung von Paris« (Berl. 1889); »Neuere Wasserwerksmaschinen« (das. 1890); »Skizzen zu den Vorlesungen über Lasthebemaschinen« (das. 1892); »Studien über Kraftverteilung« (das. 1892); »Das Maschinenzeichnen« (das. 1896); »Neuere Schiffshebewerke« (das. 1897); »Unsere Hochschulen und die Anforderungen des 20. Jahrhunderts« (das. 1898); »Die Technischen Hochschulen und ihre wissenschaftlichen Bestrebungen« (Leipz. 1899); »Schnellbetrieb« (Berl. 1899); »Über die geschichtliche und zukünftige Bedeutung der Technik« (das. 1900); »Großgasmaschinen« (Münch. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 916.
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