Rochholz

[39] Rochholz, Ernst Ludwig, Sagenforscher, geb. 3. März 1809 in Ansbach, gest. 31. Okt. 1892 in Aarau, studierte in München die Rechte, begab sich später, weil in politische Untersuchungen verwickelt, in die Schweiz, wo er seit 1836 als Professor an der Kantonschule in Aarau wirkte. Zu Anfang der 1870er Jahre trat er in den Ruhestand und lebte seitdem als Konservator der kantonalen Altertumssammlung daselbst. Seit 1860 gab er die »Argovia«, die Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, heraus. Er veröffentlichte: »Eidgenössische Liederchronik« (Bern 1835); »Der neue Freidank. Geschichte der deutschen Nationalliteratur in Poesie und Prosa« (anonym, Aarau 1838); »Tragemunt«, Kindergedichte etc. (Eßlingen 1850); »Schweizersagen aus dem Aargau« (Aarau 1856, 2 Bde); »Alemannisches Kinderlied und Kinderspiel« (Leipz. 1857); »Naturmythen; neue Schweizersagen« (das. 1862); »Deutscher Glaube und Brauch im Spiegel der heidnischen Vorzeit« (Berl. 1867, 2 Bde.); »Liederfiebel« (3. Aufl., Stuttg. 1872); »Drei Gaugöttinnen: Walburg, Verena und Gertrud, als deutsche Kirchenheilige« (Leipz. 1870); »Die Schweizerlegende vom Bruder Klaus von Flüe« (Aarau 1874); »Aargauer Weistümer« (das. 1876); »Tell und Geßler in Sage und Geschichte« (Heilbr. 1877); »Die Aargauer Geßler in Urkunden von 1250 bis 1513« (das. 1877); »Wanderlegenden aus der oberdeutschen Pestzeit 1348–1350« (Aarau 1887) u.a. Vgl. J. Hunziker, Ernst Ludwig R. (Aarau 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 39.
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