Romanīno

[91] Romanīno, Girolamo, ital. Maler, geb. um 1485 in Brescia, gest. daselbst 1566, war Schüler des Ferramola in Brescia, lebte zwischen 1509 und 1513 in Padua und Venedig, wo er sich nach Giorgione weiterbildete, malte 1519–20 vier Fresken aus der Passion im Dom zu Cremona und kehrte dann nach Brescia zurück. Seine Gemälde zeichnen sich durch bewegte Komposition, volle Formen und glänzendes Kolorit aus, das anfangs auf einen leuchtenden Goldton, später auf einen seinen Silberton gestimmt war. Von seinen übrigen Fresken sind hervorzuheben die in der Galerie Martinengo und in San Giovanni Evangelista zu Brescia, im Schlosse zu Trient und im Schlosse Malpaga bei Bergamo, von seinen Altarbildern: Madonna mit sechs Heiligen (ca. 1511, San Francesco in Brescia), thronende Madonna mit Engeln und Heiligen (1513, Galerie in Padua), Madonna und Pieta (Museum in Berlin), Anbetung des Christuskindes (London, Nationalgalerie), Geburt und Beweinung Christi (Galerie Martinengo in Brescia) und Himmelfahrt Mariä (Bergamo, Sant' Alessandro). R. hat auch vortreffliche Bildnisse gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 91.
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