Ronda

[127] Ronda, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Malaga, liegt 750 m ü. M., an der Nordseite der Sierra de R. auf einem Felsplateau zu beiden Seiten einer 160 m tiefen, 90 m breiten, vom Küstenfluß Guadalevin (oder Guadiaro) gebildeten Schlucht (Tajo de Guadalevin), über die drei Brücken (zu oberst der Puente nuevo in einem großen Bogen) führen, an der Eisenbahn Bobadilla-Algeciras, hat eine interessante Kirche Santa Maria la mayor (ursprünglich Moschee), ein maurisches Kastell (1808 von den Franzosen zerstört), Reste der alten Ringmauer, ein Stadthaus, eine hübsche Anlage (Alameda), einen Zirkus für Stiergefechte, Fabrikation von Stahlwaren, Tuch und Hüten, mehrere Mühlen, Handel mit trefflichen Pferden, Gemüse und Obst, eine besuchte Messe und (1900) 20,995 Einw. Wegen seiner malerischen Lage und der gesunden Luft ist R. eine beliebte Sommerfrische. 12 km nordwestlich Ruinen der römischen Stadt Arunda. 15 km nordwestlich die sehenswerte Tropfsteingrotte Cueva del Gato. – Bei R. schlugen 1097 die Mauren Alfons VI. von Kastilien; dann war R. Hauptfeste der maurischen Könige von Granada, bis es ihnen 1485 entrissen wurde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 127.
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