Hüte

[676] Hüte (Hattar), Name einer Reichstagspartei in Schweden, die aus der 1731 gegen den Kanzleipräsidenten Horn (s. d. 3) entstandenen Opposition hervorging und 1738–65 sowie 1769–71 herrschte. Ihre bedeutendsten Führer waren F. A. v. Fersen, K. G. v. Gyllenborg, A. J. v. Höpken und K. G. Tessin (s. diese Artikel). In der äußern Politik vertrat sie franzosenfreundliche und kriegerische, in der innern merkantilistische Anschauungen. Seit 1738 bezeichnete sie sich, im Gegensatz zu der friedliebenden russenfreundlichen Partei der »Mützen« (s. d.), offiziell als H., da der Hut von jeher als Abzeichen der Freiheit und Ritterlichkeit galt. Am 24. Aug. 1772, fünf Tage nach seinem Staatsstreich, verbot Gustav III. (s. d., S. 537) die Anwendung beider Parteinamen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 676.
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