Höpken

[544] Höpken, Anders Johan, Graf von, schwed. Staatsmann, geb. 11. April 1712 in Stockholm, gest. daselbst 9. Mai 1789, namhafter Führer der Hüte (s. d.), wurde, durch Studien und Reisen gründlich vorgebildet, 1746 Reichsrat, 1752 Kanzleipräsident und Leiter der auswärtigen Politik. Als solcher veranlaßte er 1757 die Teilnahme des Reiches am Kampf gegen Friedrich d. Gr., dessen Schwester Luise Ulrike (s. d.) Königin von Schweden war. 1761 wurde er zum Rücktritt veranlaßt, 1762 aber in den Grafenstand erhoben und war 1773–80 nochmals Reichsrat, ohne jedoch größern Einfluß auszuüben. Als Prosaschriftsteller nicht ohne Bedeutung, machte er sich um die Förderung der Künste und Wissenschaften verdient, gehörte zu den Stiftern eines schwedischen Nationaltheaters (1737) und der Akademie der Naturwissenschaften (1739), wurde 1753 Präsident der von Luise Ulrike gegründeten Akademie der schönen Wissenschaften, 1786 erstes Mitglied der schwedischen Akademie und war 1760–64 Kanzler der Universität Upsala. Eine in literarischer Hinsicht und für die Geschichte des Siebenjährigen Krieges wichtige Auswahl seiner »Skrifter« veröffentlichte Silfverstolpe (Stockh. 1890–93, 2 Bde.). Seine Biographie schrieb L. de Geer (Stockh. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 544.
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