Rosse [2]

[160] Rosse (spr. roß), William Parsons, Graf von, Astronom, geb. 17. Juni 1800 auf Schloß Birr bei Parsonstown (Irland), gest. daselbst 31. Okt. 1867, führte bis zum Tode seines Vaters (1841) den Titel Lord Oxmanstown. Er studierte seit 1818 in Dublin und Oxford, trat 1821 ins Unterhaus und ward 1831 Lord-Lieutenant von King's County. 1845 wurde er »Representative Peer« von Irland und Mitglied des Oberhauses. 1826 errichtete er auf Birr Castle ein Observatorium, für das er selbst die Instrumente anfertigte. 1845 stellte er mit einem Kostenaufwand von 12,000 Pfd. Sterl. das Riesenteleskop Leviathan her, das einen Spiegel von 1,8 m Durchmesser und 16 m Brennweite besitzt, und leistete mit diesem sehr lichtstarken Instrument auf dem Gebiete der Nebelflecke Bedeutendes. Auch machte sich R. durch seine Bemühungen um Linderung des Elends der niedern Volksklassen in Irland verdient. Er veröffentlichte: »Letters on the state of Ireland« (Lond. 1847) und dann eine zweite, gegen Brights Ideen, die ihm als kommunistische erschienen, gerichtete Schrift: »A few words on the relation of landlord and tenant in Ireland« (1866). – Sein Sohn Lawrence Parsons R., geb. 17. Nov. 1840, unterhält die von seinem Vater begründete Sternwarte in Birr Castle und lieferte Beobachtungen von Nebelflecken und Untersuchungen über die Wärmestrahlung des Mondes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 160.
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