Mogadōr

[16] Mogadōr (bei den Mauren Suera, »die Schöne«, bei den Berbern Tassurt), feste Hafenstadt in Marokko, an der atlantischen Küste, 31°30´ nördl. Br., auf einem Felsenriff, durch eine Dünenregion (7 km) von dem Wald- und Kulturland dahinter getrennt. M. hat gute, mit Kanonen besetzte Wälle, starke, wohlerhaltene Mauern, Türme und Bastionen, reinliche, breite Straßen mit hohen Häusern, eine Wasserleitung (2 km) und besteht aus der Kasba und der äußern Stadt, die auch das Judenviertel (Mellah) mit 8000 Menschen in sich schließt, ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls und hat etwa 15;000 Einw. Die Industrie beschränkt sich auf Maroquingerberei und Verfertigung von Waren aus getriebenem Kupfer. Der durch eine vorliegende 900 m lange Insel gebildete Hafen ist gegen SW. offen. Von dem ziemlich bedeutenden Handel (auch deutsche Firmen) betrug die Einfuhr (Baumwollwaren, dann Zucker, Tee, Stahlwaren) 1901: 4,977,000, die Ausfuhr (Ziegen-, Ochsen- und Schaffelle, Mandeln, Wachs, Olivenöl, Gummi, Gerste) 6,631,000 Mk. An der Einfuhr ist England noch mehr als Frankreich beteiligt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 16.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika