Roxăne

[203] Roxăne, Tochter des sogdianischen Fürsten Oxyartes, »die Perle des Morgenlandes«, fiel 328 v. Chr. in mazedonische Gefangenschaft, wurde ihrer Schönheit wegen von Alexander d. Gr. 327 zur Gemahlin gewählt und gebar drei Monate nach Alexanders Tode, dessen andre Witwe Stateira sie ermorden ließ, einen Sohn, Alexander Ägos, der nach des Vaters Verfügung mit Arrhidäos, dem schwachsinnigen Stiefbruder Alexanders d. Gr., König von Mazedonien werden sollte. R. brachte ihn nach Mazedonien, wo sie sich an Olympias, Alexanders d. Gr. Mutter, anschloß. Mit dieser 316 in Pydna von Kassandros gefangen genommen, wurde sie nach Olympias' Ermordung in Amphipolis in enger Hast gehalten und 311 nebst ihrem Sohn daselbst gleichfalls ermordet. Alexanders Vermählung mit R. war auf einem berühmten Gemälde des römischen Malers Ätion dargestellt, nach dessen Idee Soddoma sein gleichfalls berühmtes Gemälde in der Farnesina zu Rom gemalt hat. Der französische Dichter Desmaret behandelte Roxanes Schicksal in einer Tragödie, auch ist es Stoff zahlreicher italienischer Opern (seit 1617).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 203.
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