Säntis

[591] Säntis (Säntisgebirge oder Alpstein), das schönste Gebirge der Appenzeller Alpen und der Nordostschweiz, besteht im W. aus zwei, in der Mitte aus vier und im O. aus drei orographischen Ketten, die tektonisch sechs nach N. steil abbrechenden Kreidefalten entsprechen mit über 400 Querbrüchen und zahlreichen Höhlen. Am bekanntesten sind in der Nordkette die Ebenalp (s. d., 1644 m) mit dem Wildkirchli, der Schäfler (1923 m), das Öhrli (2203 m), der Hochniedere (2228 m), Hühnerberg (2341 m), der Gyrenspitz (2450 m), Säntis (2504 m), die Silberplatte (2160 m), der Stoß (2114 m) und der Lütispitz (1990 m); in den Mittelketten der Alpsiegel (1748 m), Altmann (2438 m) und der Wildhauser Schafberg (2383 m); in der südlichsten Kamor (1750 m), der Hohe Kasten (1797 m), Mutschen (2126 m) u.a. Sechs Seen, zahlreiche Quellen und ein kleiner Gletscher (Blauschnee) zieren das leicht zugängliche und sehr besuchte Gebirge. Gasthäuser befinden sich auf Meglisalp, dem Hohen Kasten und dem S. (hier seit 1868); auf letzterm ist eine eidgenössische meteorologische Station seit 1887. Der S. wird von Wildhaus oder Alt-St. Johann (Toggenburg) sowie von Urnäsch (Station der Appenzeller Bahn), am bequemsten aber vom Weißbad bei Appenzell aus in 6–7 Stunden bestiegen. Vgl. A. Heim, Das Säntisgebirge (Lief. 46 der »Beiträge zur[591] geologischen Karte der Schweiz«, Bern 1905, mit Atlas); Lüthi und Egloff, Das Säntisgebiet, Touristenführer (St. Gallen 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 591-592.
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