Sîbawaihi

[415] Sîbawaihi (in pers. Aussprache Sîbûje), einer der hervorragendsten arab. Grammatiker, geb. um 755, gest. 796 in Baidâ bei Schiraz, war persischer Abkunft, begab sich, 32 Jahre alt, nach Baßra, der damaligen Zentrale grammatischer Studien, um hier namentlich unter Chalîl zu studieren, folgte später einer Einladung des Barmekiden Jahjâ ibn Châlid nach Bagdad, verließ dies wieder infolge eines gelehrten Streites, der parteiisch zu seinen Ungunsten entschieden worden war, und kehrte nach Persien zurück. Sein Hauptwerk, schlechthin »al Kitâb«, d. h. »Das Buch«, genannt, ist die älteste systematische Darstellung der arabischen Grammatik und die Grundlage ihres gesamten spätern Ausbaues (hrsg. von H. Derenbourg, »Le livre de S.«, Par. 1881–89, 2 Bde.; mit dem Kommentar des Schantamari [vollendet 1064] und Auszügen aus dem des Sîrâfi [gest. 978], Bulak 1316–1317 d. H., 2 Teile; übersetzt und erklärt von G. Jahn, Berl. 1894–1900, 2 Bde.). Vgl. Flügel, Die grammatischen Schulen der Araber, S. 42 ff. (Leipz. 1862).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 415.
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