Salamon

[461] Salamon (spr. schálamon), Franz, ungar. Geschichtschreiber, geb. 29. Aug. 1825 in Déva, gest. 9. Okt. 1892 in Budapest, war zuerst journalistisch und am Gymnasium von Nagy-Körös tätig, zog aber 1854 nach Pest, wo er als Übersetzer französischer und englischer Romane und als Kunstkritiker sein Brot verdiente, und widmete sich erst seit 1860 dem historischen Fach. 1867–92 war er Chefredakteur des »Ungarischen Amtsblattes«, von 1870 bis zu seinem Tode Professor der ungarischen Geschichte an der Budapester Universität. Von ihm erschienen (in ungarischer Sprache): »Ungarn im Zeitalter der türkischen Eroberung« (2. Ausg. 1886; deutsch von Jurány, Leipz. 1887); »Die ersten Zrinyi« (1865); »Die Besetzung des königlich ungarischen Thrones und die Geschichte der Pragmatischen Sanktion« (2. Ausg. 1881); »Zwei ungarische Diplomaten des 17. Jahrhunderts« (letzte Ausg. 1884); »Zur Charakteristik unserer ständischen Reichstage« (1869); »Ungarn im Jahre 1849 und nach 1866« (1869); »Kleinere geschichtliche Arbeiten« (letzte Ausg. 1889); »Zur ungarischen Kriegsgeschichte im Zeitalter der Heerführer« (1876); »Literarische Studien« (1889, 2 Bde.). Sein Hauptwerk ist die im Auftrag der Hauptstadt verfaßte, aber unvollendet gebliebene »Geschichte Budapests« (1878–85, 3 Bde.). Vor der ungarischen Akademie wurde seine Büste aufgestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 461.
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