San Juan [3]

[555] San Juan (spr. chuān), 1) (S. Bautista de Puerto Rico) Hauptstadt der vereinsstaatlich-westind. Insel Puerto Rico, an der Nordküste, auf einer durch drei Brücken mit dem Hauptland verbundenen Nebeninsel, hat einen vortrefflichen, aber schwer zugänglichen Hafen, starke Festungswerke, einen Gouverneurpalast (im alten Fort Santa Catalina), stattliches Rathaus, Kathedrale, Seminar, Theater, Klöster, Arsenal, Zollgebäude, Denkmäler von Kolumbus und Ponce de Leon, ist Sitz eines Bischofs und eines deutschen Konsuls und hat (1899) 32,048 Einw., die Tabak, Kaffee, Zucker etc. ausführen. – 2) (S. Bautista) Stadt in Uruguay, s. Santa Lucia 2). – 3) (S. Bautista de Tabasco) s. Tabasco. – 4) (S. de los Lagos, auch einfach Lagos genannt) Departementshauptstadt im mexikan. Staat Jalisco, 1890 m ü. M., mit schönen Kirchen, großer Messe und (1900) 15,999 Einw. – 5) (S. del Norte, von Nordamerikanern und Engländern Greytown genannt) Freihafen in der mittelamerikan. Republik Nicaragua, an der Mündung des nördlichen Armes des Rio S., in feuchtwarmer, ungesunder Gegend (6604 mm Regen), Sitz eines deutschen Konsuls, hatte zeitweise Aussicht, als Ausgangspunkt des Nicaraguakanals von Bedeutung zu werden, hat aber nur 2000 Einw. (viele Nordamerikaner, Engländer, Deutsche), die Kautschuk, Kaffee, Gold, Häute, Indigo, Schildpatt etc. (1892 für 576,460 Pesos) ausführen. S. bildete einige Jahre lang einen Zankapfel zwischen England und den Vereinigten Staaten, wurde im Clayton-Bulwer-Vertrag (1849) neutralisiert und befindet sich seit 1860 im Besitz von Nicaragua. – 6) (S. de los Remedios) Stadt an der Nordküste der westind. Insel Cuba, 1545 an Stelle des Indianerdorfs Jabana gegründet, durch Eisenbahn mit dem 15 km entfernten Hafenort Caibarien verbunden, mit (1899) 6633 Einw. – 7) (S. del Rio) Distriktshauptort im mexikan. Staate Durango, 80 km nordöstlich von der Hauptstadt des Staates, an einem Nebenfluß des Rio Nazas. mit Mescal- (Agavebranntwein-) Brennereien, Silbergruben und (1900) 2341 Einw. – 8) (S. del Rio) Stadt im mexikan. Staate Queretaro, am Pate und an der Bahn Querétaro-Mexiko, 1950 m ü. M., mit Obst- und Gemüsegärten, Produktenhandel und (1900) 8224 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 555.
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