San Martin [3]

[573] San Martin, José de, argentin. General, geb. 25. Febr. 1778 in Yapeyú (Provinz de Misiones), gest. 17. Aug. 1850 in Boulogne sur-Mer, wurde in Madrid erzogen und trat früh in die spanische Armee, in der er bis 1811 alle Feldzüge mitmachte, schloß sich dann den geheimen Gesellschaften an und ging im Januar 1812 nach Buenos Aires, um am Kampfe für die Unabhängigkeit Südamerikas teilzunehmen. Nach einem kurzen Feldzug 1813, in dem er die Spanier im NW. der Provinz Buenos Aires zurückwarf, organisierte er mit methodischer Gründlichkeit in Cuyo das Heer, mit dem er 1814 über die Anden zog und durch die Siege von Chacabuco (1817) und Maipu (1818) die Unabhängigkeit Chiles begründete und sicherte. Um auch die Befreiung von Peru einzuleiten, zog er 1819 über die Anden zurück, weigerte sich aber, an den schimpflichen bürgerlichen Kämpfen Argentiniens teilzunehmen, griff 1820 von Chile aus die Spanier in Peru an, fand jedoch dort wenig Anhang, obwohl er sich provisorisch zum Protektor des unabhängigen Peru machte. Den inzwischen von N. bis Quito vorgedrungenen »Befreier« Bolivar (s. d.) suchte S. in Guayaquil auf, fühlte sich aber von dessen maßlosem Ehrgeiz derartig abgestoßen, daß er seine Ämter niederlegte und sich nach Frankreich zurückzog. Vgl. Mitre, Historia de S. y de la emancipación sud-americana (2. Aufl., Buenos Aires 1889–90, 4 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 573.
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